Was sind RTFs?

Die Radtouristikfahrten entstanden in den frühen 80er Jahren als Breitensportangebot des BDR (Bund deutscher Radfahrer) für ehemalige Radrennfahrer, die weiterhin gern sportlich über längere Distanzen Rennrad fahren wollten, jedoch ohne den Druck eines echten Radrennens.

Um es ganz klar zu sagen: RTFs sind keine Radrennen! Richtig Spaß macht die Teilnahme jedoch fast nur mit dem Rennrad, da in der Regel Durchschnittsgeschwindigkeiten von ca. 30 km/h gefahren werden. Grundsätzlich kann man jedoch mit jedem der StVO entsprechenden Rad (man beachte hierbei die Sonderregelungen für (Renn-)Räder unter 11 kg Gewicht!) teilnehmen.

Bei den RTFs gibt es keine Zeitnahme und keine abgesperrten Straßen. Das Tragen eines Fahrradhelms wird dringend empfohlen, da recht flott z.T. auch in größeren Gruppen gefahren wird. RTFs sind Rundfahrten, d.h. der Startort ist gleichzeitig auch der Zielort.

RTF-Saison

Die RTF-Saison erstreckt sich in der Regel von Mitte März bis Mitte Oktober. Die genauen Daten entnehmen Sie bitte dem Breitensportkalender des BDR.

RTF-Distanzen

Bei den meisten RTFs werden 1 bis 4 unterschiedliche Streckenlängen angeboten. Teilnehmer, die im Besitz einer Wertungskarte des BDR sind, bekommen je nach absolvierter Distanz eine Anzahl Punkte in die Wertungskarte eingetragen.

Für die selten angebotenen Radmarathons (über 200 km) erhält man 5 Punkte.

A-Wertung oder Permanente

Die auf dieser Seite als RTFs bezeichneten Veranstaltungen gehören offiziell zur Kategorie der A-Wertung (A für Ausdauer). Weiterhin gibt es noch die sogenannten permanenten RTFs, die jedoch keine "Massenveranstaltungen" sind. Eine Permanente kann man sozusagen gemütlich nach Feierabend (oder wenn gerade mal keine "richtige" RTF am Wochenende angeboten wird) ausgehend von einem Startort (meist einer Tankstelle oder einem Kiosk) abfahren. Unterwegs sind eine oder mehrere Fragen zu beantworten und auf dem Streckenplan zu notieren. Nach Rückkehr zum Startort erhält man bei richtiger Beantwortung der Fragen seine Punkte in die Wertungskarte eingetragen. Die Streckenlängen der Permanenten qualifizieren in der Regel für 2 Punkte.

RTF-Infos

Genaue Informationen zu den RTFs mit Angaben zu Startort und Startzeit gibt es im im Breitensportkalender des BDR bzw. im Terminkalender des Radsportverbands Niedersachsen.

Wie läuft eine RTF ab?

Startzeit

In Niedersachsen hat sich für die Sonntags stattfindenden RTFs meist 9:00 als Startzeit eingebürgert. In anderen Bundesländern (speziell im Süden Deutschlands) ist der Startbeginn teilweise schon um 6:30 oder 7:00 :-( . Bei den am Samstag stattfindenden Veranstaltungen variieren die Startzeiten stark. Die genauen Zeiten sowie die Anschriften der Startorte finden Sie bei den oben genannten Quellen.

Meist wird ein Zeitfenster von 1-2 Stunden für den Start vorgegeben

Es lohnt sich, jedoch ca. 30 Minuten vor dem Start am Startort zu sein, um in Ruhe das Rad zusammenbauen zu können und sich einzuschreiben.

Startgeld

Das bei der Einschreibung zu entrichtende Startgeld beträgt ca. 5€ für Wertungskarteninhaber und 8€ für die sogenannten Trimmfahrer ohne Wertungskarte. Trimmfahrer erhalten außerdem bei der Einschreibung ihre Startnummer.

Streckenplan

Bei der Einschreibung erhält man den Streckenplan mit einer Skizze und/oder Tabelle der abzufahrenden Strecken. Weiterhin enthält der Streckenplan Felder für Start- bzw. Kontrollstempel. Diese Stempel dienen als Nachweis der gefahrenen Distanz und sind eigentlich nur für Wertungskarteninhaber ("Punktejäger") interessant.

Start

Wenige Minuten vor der offiziellen Startzeit formiert sich das Feld am Start, meist hinter einer Absperrung. Häufig begrüßt jetzt der Vereinsvorsitzende des ausrichtenden Vereins die Starter und weist auf Besonderheiten im Streckenverlauf hin. Zur Startzeit wird dann die Strecke freigegeben und in kleineren Gruppen oder einzeln wird losgefahren. Wenige Kilometer nach dem Start formiert sich dann meist schon das Feld bestehend aus mehreren größeren Gruppen. Hier kommt dann schon ein wenig "Tour-de-France" Atmosphäre auf.

Grundsätzlich ist es natürlich möglich, zu jeder Zeit innerhalb des angegebenen Zeitfensters zu starten. Allerdings wird dann die RTF zu einer einsamen Veranstaltung, da zumindest in Niedersachsen die meisten Teilnehmer pünktlich an den Start gehen.

Die Strecke

Die Strecke ist grundsätzlich mit bunten Pfeilen an Verkehrsschildern oder Bäumen ausgeschildert, so daß man den Streckenplan eigentlich nur im Notfall benötigt. Ebenso sind die Streckenteilungen für die unterschiedlichen Distanzen und die Kontrollen gut sichtbar gekennzeichnet.

Im Verlauf der RTF formieren sich jetzt meist unterschiedlich starke Gruppen mit ähnlichem Leistungsniveau. So kann man als sehr starker Fahrer durchaus Mitstreiter für einen >35 km/h Durchschnitt oder auch als weniger gut trainierter Teilnehmer eine 25 km/h "Plauschgruppe" finden. Natürlich kann man auch alleine fahren, aber in der Gruppe macht es einfach mehr Spaß und man kann sich gegenseitig Windschatten bieten.

Die Kontrollen

Im Abstand von 25-30 km befinden sich auf der Strecke die sogenannten Kontrollen. Hier wird einerseits der Streckenplan abgestempelt und andererseits werden hier mehr oder weniger isotonische Getränke (meist Eistee o.ä.) ausgeschenkt und Verpflegung ausgegeben. Bananen gehören zur Grundausstattung, je nach Verein gibt's dann noch Stollen, Kekse oder Joghurts. Die meisten Teilnehmer reduzieren den Aufenthalt an den Kontrollen auf ein Minimum, was allerdings mehr mit sportlichem Ehrgeiz bzw. in der Übergangszeit mit der Gefahr der Auskühlung zu tun hat als mit der Qualität der Getränke bzw. Verpflegung ;-).

Am Ziel

Nach dem Eintreffen am Ziel verstauen die meisten Teilnehmer erst einmal ihr Fahrrad im Auto. Anschließend geht's wieder zur Einschreibung, um sich die schwer verdienten Punkte in die Wertungskarte eintragen zu lassen und dann zum Duschen (ja, es gibt meist warme Duschen...). Danach lockt dann das Kuchen- bzw. Salat/Würstchenbuffet des ausrichtenden Vereins. Nach kurzem, aber geselligen Beisammensein im Kreise der Vereinskameraden oder anderer Radsportler geht es dann nach Hause. Wenn man Glück hat, kommt dann noch ein Radrennen im Fernsehen ...